Judith Borowski | Was bedeutet zeitloses Design?

Shownotes

Die Marke NOMOS steht für Qualität und Präzision. Die Uhren, die in der Gestaltungshaltung des Bauhaus in Handarbeit in der kleinen Stadt Glashütte in Sachsen produziert werden, beeindrucken durch ein funktionales Design, das bereits mit mehr als 160 Preisen geadelt wurde. Das Modell Tangente gilt als meistgetragene Uhr im deutschen Bundestag. Niemand fertigt so viele mechanische Armbanduhren in Deutschland wie NOMOS.

Doch was genau ist das Besondere an einer NOMOS-Uhr? Was macht sie unverwechselbar? Welche Rolle spielt der Standort für ein solches auf Präzision angelegtes Produkt? Und wie schafft es eine so junge Marke, so viel Terrain in einem von Luxusmarken besetzten Markt gutzumachen?

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00:00:00: Music.

00:00:09: Das kann alles nicht klappen, Uhren in Handarbeit bauen und dann auch noch in Deutschland. Uhren, die viel kosten, aber nicht total teuer sind.

00:00:16: Uhren, die in einem sehr kleinen Ort in Sachsen gebaut werden, während sich Frauen und Männer in Berlin das Design ausdenken. Da kommen doch die Schweizer und die verdrängen dann alles. Da werden die sächsischen Uhrenfummler

00:00:27: die Arme vor der Brust verschränken und sagen: "Wir brauchen keine Gestaltungsideen aus Berlin. Da skypen die Gestalter in Berlin den Uhrenbauern in Sachsen und wir brauchen für unsere Uhren keine Hinterwäldler. Wie gesagt,

00:00:39: das kann alles nicht klappen, aber es klappt - und wie.

00:00:42: Music.

00:00:53: Der Rat für Formgebung präsentiert den ndion-Podcast mit Jörg Thadeusz und Judith Borowski.

00:01:00: Mit Judith Borowski unterhalte ich mich über

00:01:03: Design, zuviel Design, deutsches Design, Bauhaus Design, was ist tatsächlich an einer Nomos Uhr

00:01:11: das Besondere, wenn man von Anfang an davon ausgeht: prahlen, protzen, große Statussymbol kommt überhaupt nicht in Frage! Was verbindet die

00:01:20: Tradition des Uhrbaus in Glashütte mit der Jetztzeit, also mit modernen Forderung (...) z.b. auch, dass sich keine Firma mehr leisten kann.

00:01:30: Als (...) nationalistische Firma, als Firma, die von Nationalisten bevölkert wird, wahrgenommen zu werden, wie ist es Nomos gelungen zum

00:01:40: Haupthersteller, zum massivsten Hersteller von mechanischen Armbanduhren in Deutschland zu werden und wie geht das auf der ganzen Welt weiter? Das alles bespreche ich mit

00:01:50: Judith Borowski. 1990 hat der Düsseldorfer EDV-Experte

00:01:56: Roland Schwertner die Marke nomos-glashütte angemeldet und die ist heute ein Begriff. Das Modell Tangente trägt der Bundespräsident am Handgelenk. Nomos-Uhren haben mehr als 150 Designpreise gewonnen, wenn da weitere Preise hinzukommen und Kunden aller Welt unter den wertvollen Uhren der Welt weiterhin die Nummer aus Glashütte Uhren erkennen,

00:02:18: dann ist es das Werk von Judith Borowski. Die gelernte Journalistin ist eine der Geschäftsführerinnen für Marke und Design, darüberhinaus verantwortlich für die Unternehmenstochter

00:02:29: Berliner Blau. - Ja, es ist natürlich nicht mein Werk, dass das alles funktioniert und so prima funktioniert, sondern wir sind

00:02:37: 300 insgesamt bei NOMOS Glashütte und wir alle zusammen machen diese Uhren und schauen, dass wir in die Welt kommen und auch in der Geschäftsführung bin ich nicht alleine, sondern auch da sind wir zu dritt. Ich bin nur für einen kleinen Teil verantwortlich.

00:02:49: Ja (...) weil sie alleine hier sind, müssen Sie jetzt den alleinigen Lorbeerkranz dafür tragen (...) - Also her damit! - Kommen wir zurück zu der Eterna Uhr. Ihr Großvater, Opernsänger,

00:03:03: schenkte Ihnen diese Uhr, wobei ich immer dachte, das machen eigentlich Großväter nur mit Jungs und Mädchen kriegen Schmuck. Was hätten sie denn lieber gehabt als diese Eterna Uhr?

00:03:13: Einen Vanille Pudding Pudding. - Einen Pudding? - Den habe ich damals immer so vermisst, weil zum Nachtisch gab es anstelle von Nachtisch

00:03:22: immer eine Arie. -  Im Ernst? Ihr Großvater hat dann für sie gesungen? - Statt Süßigkeiten gab es dann immer irgendwas geträllert. - Und seitdem hassten Sie Opa?

00:03:32: Ja. - Im Ernst? Sie mögen sich wirklich nicht?

00:03:34: Das kann man nicht toll finden, wenn der Opa da für einen eine Arie singt? Aber wahrscheinlich bin ich zu weit weg vom Kinderdasein, dass ich...aber das ist doch eigentlich toll.

00:03:43: Damals war das ein bisschen anstrengend. - Echt, und dann haben Sie ihm das nicht gesagt? Waren Sie nicht unbarmherzig mit ihm und haben gesagt "Opa, hör auf. Das nervt."?

00:03:51: Ich glaube schon, aber ich glaube ich war da auch noch nicht so alt. Also mein mein Großvater ist gestorben, da war ich zehn.

00:03:59: Also kurz nach der Eterna Uhr? Ich meine, die Kommunion hatten Sie mit acht. Das war ja so als wäre die Uhr verflucht. - Richtig, und jetzt ist sie auch weg, ich weiß nicht wo.

00:04:12: Ich habe kein Mädchen, kein junge Frau kennengelernt, die gesagt hat: "Ich stehe auf Uhren."

00:04:17: Das ist eigentlich eher eine männliche Sache, würde man annehmen oder wollen Sie mich da lieber korrigieren?

00:04:23: Ich hoffe natürlich, dass Sie nicht recht haben. Ich glaube immer mehr Mädchen und Frauen interessieren sich auch für gute Armbanduhren. Also ansonsten würden wir auch

00:04:33: unser Geschäft nicht richtig machen, aber natürlich traditionell ist es eher eine Männersache. Frauen haben mehr Möglichkeiten,

00:04:40: sich auch anderweitig auszudrücken, haben Schmuck und haben Klamotten und haben Handtaschen und Schuhe und für Männer ist es oft der einzige Schmuck.

00:04:52: Man kann Manschettenknöpfe dazu zählen, man kann dann auch noch in den Schreibwaren Bereich gehen, also Füller und Kugelschreiber. Das geht auch noch.

00:04:58: Krawatten, Nadeln, Siegelringe, all sowas. - Ja, aber das sichtbarste und das, was man am besten gebrauchen kann,

00:05:06: ist die Uhr. Seit wann spielt denn das

00:05:09: für Sie eine Rolle? Wenn ich das richtig weiß, waren Sie Journalistin, also Sie waren bei ARD aktuell und dann waren Sie Mitbegründerin oder waren in der Gründungsredaktion der Financial Times Deutschland.

00:05:19: Und Sie haben aber schon mal gesagt, also es gab immer so mindestens zwei Seelen in ihrer Brust. Die eine, die journalistische und die andere

00:05:25: das Design. Und wann ist denn dann, wann haben Sie denn angefangen, sich dafür zu interessieren, wie schön Uhren sind oder wie gut Uhren aussehen können oder wie gut Uhren zu Ihnen passen können?

00:05:39: Also ganz bewusst und konkret war das sicherlich erst während des Volontariats. Damals habe ich im Katalog von Manufactum eine NOMOS Uhr entdeckt und hatte mir dann

00:05:49: vorgestellt oder vorgenommen, von meinem ersten Redakteursgehalt so eine Uhr zu kaufen und dieses erste Gehalt hat aber nicht gereicht.

00:05:59: Der Wunsch ging nicht weg, der blieb. Ich habe von dieser Uhr geträumt und wollte sie nun unbedingt haben und habe dann irgendwann eben in Glashütte angerufen, habe mich zu Roland Schwertner, dem

00:06:11: Gründer von NOMOS Glashütte durchgequatscht und mit dem ewig lang telefoniert und ja, bis er mir eine Uhr,

00:06:20: damals zum Fachhändler-Preis glaube ich war es, verkauft hat und gleichzeitig das Versprechen abnahm, wenn ich dann mal in Dresden sei, also in der Nähe von Glashütte, müsste ich mit ihm ein Bier trinken gehen.

00:06:32: Und so kam es dann auch und dann irgendwann hing ich bei NOMOS. - Aber das ist ein sehr ungewöhnlicher Weg, um so in eine Firma zu kommen oder? - Ich hatte das nicht so geplant.

00:06:40: Wann  haben Sie denn überlegt, das könnte für mich tatsächlich eine Berufsoptionen sein? (...)

00:06:45: Ganz, ganz, ganz spät. Ich war ja auch die ersten Jahre, die ich bei NOMOS Glashütte gearbeitet habe, dort erstmal inkognito, weil ich immer dachte: Nein, ich bin doch Journalistin und bin das auch leidenschaftlich gern, will ich auch bleiben.

00:06:56: Schreibende Journalistin, nicht Hörfunk oder Fernsehen dann und

00:07:02: ja, dann wurde aber NOMOS einfach mit der Zeit interessanter, wurde interessanter als Marke und eben auch als Unternehmen und diese Zeit auch, ich sage mal nach der Nachwendejahre, es war ja,

00:07:14: ich meine, wir sind immer noch quasi in dieser Nachwendezeit drin. In Glashütte fühlt man das finde ich noch sehr stark. Das war auch etwas, was mich persönlich immer sehr interessiert hat, also

00:07:24: diese Frage: Wie wachsen diese beiden Teile Deutschlands zusammen? Das

00:07:30: konnte ich da bei NOMOS hautnah miterleben und eben gleichzeitig, einerseits ich sag mal im Rahmen der Unternehmenskommunikation,

00:07:39: ja, das journalistische mehr oder weniger auch ausleben und pflegen und auf der anderen Seite aber eben mich auch mit Kunst und Design beschäftigen und auch dann, ich sag mal mit wachsender Bekanntheit des Unternehmens mit immer tolleren Leuten zusammenarbeiten.

00:07:55: Da ist so eine Marke ja auch ein Werkzeug, ein Instrument, um Leute anquatschen zu können.

00:08:01: Abseits von der Geschichte wie sie zusammen gekommen sind, verwundert das Herr Schwertner das überhaupt angefangen hat? - Ja. - Warum hat der 1990

00:08:10: NOMOS angemeldet, hat so gesagt, das mache ich jetzt. Glashütte hat eine lange Tradition, da können wir gleich auch noch drüber sprechen, mehr als 150-jährige Tradition... - 175 Jahre jetzt dieses Jahr, Jubiläum dieses Jahr. - ...in der Uhrenherstellung. Also Leute,  die Präzision, Feinmechanik, präzise arbeiten können,

00:08:28: das gibt es da schon lange, aber trotzdem ist es ja von ihm, der er EDV-Spezialist und Fotograf aus Düsseldorf war, ist es ja für ihn

00:08:37: ein ziemlicher Schritt gewesen. Also, nehmen wir an, Sie wären damals seine Freundin gewesen, hätten sie gesagt: Das machst du nicht! Ist doch Quatsch oder nicht?

00:08:45: Ja, das war ich nicht, aber

00:08:52: der war sicherlich ebenso schräg wie meiner später dann. Roland Schwertner hatte im Nachbardorf von Glashütte in Cunnersdorf eine alte Tante und zu dieser alten Tante wurde er schon zu Ostzeiten

00:09:04: als kleiner Junge von Düsseldorf immer in die Sommerferien geschickt. Also er kannte

00:09:08: diesen Ort irgendwie. Die Tante hatte einen, Tante Else hatte einen Onkel Heini und der Onkel Heini ist mit dem kleinen Roland hinten auf dem Moped immer abends zum Eisessen nach Glashütte gefahren und

00:09:21: da hatte Roland Schwertner dann mitbekommen in Glashütte ist irgendwas mit Uhren. Damals gab es ja auch dort den großen volkseigenen Betrieb Glashütter Uhren

00:09:31: Betriebe und ja, von daher wusste er

00:09:37: da ist irgendwas mit Uhren und im Westen hatten schon vor dem Mauerfall die alten Uhrmacher immer feuchte Augen bekommen, wenn der Name Glashütte fiel. Also die Uhrmacher wussten immer Glashütte ist ein ganz besonderer Ort auch

00:09:49: ein magischer Ort gewissermaßen ist das

00:09:52: wie die Champagne für den Schaumwein eben ein Ort für besonders feine Uhren. - Haben Sie eigentlich eine Erklärung dafür? Es gibt so einen ähnlichen Ort

00:10:01: auch in der Schweiz, den ich vor unserem Gespräch nicht kannte, den ich nachgeguckt habe, in der französischsprachigen Schweiz,

00:10:08: wo sich auch so viele Uhrmacher angesiedelt haben, weil alles ist in der Champagne, wo ich die Hügel brauche, die Traube brauche, den Boden vor allen Dingen brauche auf dem die Traube wächst, kann ich ja

00:10:20: eine Uhr zusammenbauen wo ich will. Also das ist ja eigentlich nicht von den räumlichen Gegebenheiten abhängig. Warum hat sich das nach Ihrer Meinung da so angesammelt? Gibt es überhaupt eine Erklärung dafür?

00:10:34: Ich glaube, man kann eine Uhr nicht überall bauen. Denn also beispielsweise in Berlin wäre das schon sehr, sehr schwierig, qualitativ hochwertige Uhren zu fertigen,

00:10:43: weil es doch eine große Konzentration braucht, um diese Werke zu fertigen. Also es ist ja nicht nur so, dass wir da ein bisschen was zusammenschrauben, sondern wir bauen alle einzelnen Teile für das Uhrwerk selbst

00:10:56: und auch die Werkzeuge dafür, die können wir ja auch nicht bei OBI kaufen. Das heißt, da wird i(...) im tausendstel Millimeter Bereich

00:11:04: werden da Werkzeuge und Einzelteile gefertigt und nachher eben diese ganzen Uhrwerke und das schaffen Sie nicht, wenn Sie dran denken, (...) in welchen Club Sie heute Abend gehen. Das funktioniert nicht. Das heißt, so ein gewisses Maß an Abgeschiedenheit,

00:11:17: an Festgepflocktsein vor Ort, die braucht das vielleicht und meines Erachtens haben sich jetzt in diesen

00:11:26: 175 Jahren da schon auch epigenetisch bestimmte Talente und Charaktereigenschaften

00:11:32: rausgebildet bei den Menschen, die in Glashütte leben. Das heißt, die sind unglaublich präzise, geduldig und

00:11:40: auf höchste Qualität versessen. Das heißt, selbst wenn es irgendwie wirtschaftlich angebracht wäre, jetzt mal irgendwie preiswertere,

00:11:47: einfachere Uhren zu bauen, die haben damit große Probleme. Das heißt, die können immer nur höchste Qualität und sind da schon von

00:11:55: Opa irgendwie so konditioniert, dass sie nur noch das können und das hat sich in diesen Gegenden herausgebildet, sowohl in der Schweiz als auch in Glashütte

00:12:05: und in beiden Orten, an beiden Orten war es vor der Uhrenindustrie eben auch so, dass die Menschen wirklich gehungert haben. Also Glashütte war

00:12:14: ursprünglich eine Erzgegend, also da gab es Bergbau, Silbererz.

00:12:21: Die Silberadern waren irgendwann versiegt und dann gab es nichts mehr zu beißen, kein fruchtbares Land dort. - Nehmen wir mal an, Sie wären an irgendeinem Ort. Ich meine, Sie fahren nach Frankreich, Sie sitzen in einem schönen

00:12:31: kleinen Café und dann merken Sie:

00:12:33: Aha, da ist ein anderer Mensch, der auch deutsch spricht. Woran würden Sie merken, dass das ein Uhrmacher ist, wenn das einer ist? Kann man das merken? Kann man merken, das kann nur ein Uhrmacher sein?

00:12:47: Das ist schwierig, aber erstmal würde er sächsisch sprechen. - Also man kann diese Präzision, diese Akuraratis

00:12:58: von der Sie gesprochen haben, die kann man nicht zwangsläufig mehr...also das ist ja in der Nähe der

00:13:03: Pedanterie wahrscheinlich auch eigentlich. - Also oftmals ist es so. - Ich habe verstanden, und zumal Sie haben uns auch einen Eindruck gegeben... Sie haben uns Glashütte mitgebracht in einem Reisekoffer, sodass wir sehen können, das ist ein kleiner, lauschiger Ort.

00:13:15: (...) als Herr Schwertner gesagt hat: Ok wir machen jetzt gemeinsam...Sie haben das Bier mit ihm getrunken, Sie haben festgestellt,

00:13:22: das gefällt mir. Haben Sie denn dann sich selbst vor sich gesehen, wie Sie in einem kleinen, schönen Haus in Glashuütte

00:13:31: wohnen? - In Glashütte? Ne, warum? - Ja, weil wenn Sie was mit Nomos zu tun haben wollen.

00:13:37: Naja, also die Kommunikation und das Design für Nomos machen wir hier in Berlin.

00:13:42: Jetzt. Aber ich würde ja als strenger Firmenpatriarch... hätte ich gesagt von wegen! Das ist eine erzgebirgische Angelegenheit und wir regeln auch diese modernen Dinge, diese sehr zeitgenössischen, sehr urbanen Dinge,

00:13:56: die regeln wir von Glashütte aus, weil ich ja der Meinung bin, es ist ja egal, wo man vor einem leeren Blatt sitzt. Einfallen muss einem hier wie dort was und da hilft mir ja Berlin auch nicht. - Doch, natürlich.

00:14:05: Also ich glaube, wenn man in  Glashütte leben müsste

00:14:09: als Gestalter, auch als Texter, als Fotograf, würde einem nach 2,3 Wochen schon nicht mehr so viel einfallen. Das ist schwierig. - Vor mir liegt der Klassiker. Das ist die Uhr, die

00:14:21: am Handgelenk des Bundespräsidenten ist, weil seine Frau ihm das geschenkt hat, das ist die

00:14:25: Uhr, die Gerhard Schröder, der Bundeskanzler getragen hat. Also das ist mittlerweile so die Uhr der Mächtigen. - Das stimmt, das stimmt. Die Tangente von NOMOS Glashütte

00:14:34: ist tatsächlich die meistgetragene Uhr... - Gut, dass Sie das nochmal so sagen. Das ist keine Radiowerbung hier (...)

00:14:42: Genau, schön wie Sie das sagen, Herr Thadeusz. Die Tangente ist tatsächlich die meistgetragene Uhr im deutschen Bundestag. Ich glaube, das liegt aber einfach daran,

00:14:52: dass es eine vernünftige Uhr ist. - Finden Sie, das ist der beste Begriff, den man dafür finden kann? Das man sagen kann, das ist eine vernünftige Uhr? (...) - Naja, ich glaube das hat ja immer mehrere Ebenen. Natürlich

00:15:02: müssen Sie die Uhr einfach auch wunderschön finden und haben wollen. Das ist schon... - Ich habe eine NOMOS Uhr aus der Clubserie und die besitze ich seit Jahren, seit sie mir geschenkt worden ist und jedes Mal, wenn ich mir die angucke bin ich davon entzückt.

00:15:15: Das ist auch

00:15:15: aus Designkriterien wahrscheinlich plump gesprochen, aber mich entzückt die Art, wie die sich anfasst und allein das Ziffernblatt mit den Zahlen drauf, also das macht mir einfach immer wieder Spaß. - Gutes Design muss immer entzücken glaube ich. - Aber dann würde ich

00:15:30: niemals sagen, das ist eine vernünfige Uhr. Eine vernünfitge Uhr wäre, wenn ich mir eine Digitaluhr mit Funkpeilung hole (...) - Aber eine Uhr ist ja mehr jetzt als ein Designobjekt oder ein Modeartikel. Eine Uhr soll ja ein Instrument sein, jedenfalls unsere Uhren sollen Instrumente sein,

00:15:44: die Ihr Leben begleiten und möglich sein, das nächste und übernächste Leben auch noch gleich mit, das Leben ihrer Kinder. Das heißt, das sind Instrumente, die

00:15:51: einfach lange halten und die, ich sage mal, nicht zu modisch sein dürfen, weil sie ansonsten einfach auch eine Halbwertzeit nur von wenigen Jahren hätten.

00:16:00: Das heißt, so eine gewisse Zeitlosigkeit ist (...), wenn man viel Geld ausgibt und obgleich unsere Uhren preiswerter sind als viele andere mechanische Armbanduhren, ist es ja doch eine Menge Geld,

00:16:12: wenn man 1.000, 2.000. 3.000 Euro für eine Uhr ausgibt, dann möchte man auch, dass das nachhaltig ist im Sinne der

00:16:20: Haltbarkeit. - Aber hier ist es ja ein überflüssiges Objekt muss man sagen, weil heute jeder sein Mobiltelefon dabei hat

00:16:29: und was da ja vor allen Dingen zu sehen ist, wenn ich das einschalte, ist die Uhrzeit. Und zwar ist die Uhrzeit total präzise, ich muss nichts nachstellen, ich muss nirgendwo drehen, ich muss es nur laden und das war's. Und Sie gehen ja sogar so weit,

00:16:40: Sie sagen, ein Mobiltelefon sei keine sinnliche Erfahrung, wo ich sage, das ist ja nicht richtig, weil ich meine, was fasse ich denn so viel an mit meinem Telefon?

00:16:49: Das ist eine einzige Berührung die ganze Zeit (...).

00:16:51: das ist Sinnlichkeit pur. Die Armbanduhr fasse ich ja gar nicht so oft an. - Die haben Sie ja auch dauernd am Handgelenk und mit jedem Blick auf die Uhr tut sich ja auch was bei Ihnen. - Bleiben wir mal dabei. Sie sagen, es ist kein überflüssiges Objekt. Nehmen wir mal an, wir würden jetzt dieses Konzept der Reduktion total verfolgen.

00:17:08: Dann könnte man doch eigentlich sagen, das Mobiltelefon brauche ich für dies und das und jenes, für alle möglichen mittlerweile

00:17:13: alltagsbegleitenden Funktionen, die Armbanduhr nicht. Das könnte man schon so sagen, dann müsste ich die Armbanduhr reduzieren, wenn ich totale

00:17:19: Reduktion mache. - Das ist richtig, also die Steigerung von der NOMOS Uhr ist sicherlich das nackte Handgelenk, das kann man so sagen. Ich glaube allerdings gerade in unseren digitalen Zeiten gibt es mitunter auch Situationen,

00:17:34: wo wir immer mehr genervt sind von allem, was piept und brummt und uns erinnert an dies und jenes und uns sagt, wie viele Kalorien wir verbraucht haben. Und dann einfach nur ein Instrument zu haben, was präzise die Zeit anzeigt und was auch, ich sag mal, gar nicht mehr will

00:17:48: als das, halte ich auch für eine ganz angenehme Geschichte und dazu kommt eben, ich kann auch verstehen wie die Zeit gemacht wird

00:17:58: in dieser Uhr. Ich bin mitunter

00:18:00: so ein bisschen auch überfordert von all den Dingen, die uns umgeben, die ich nicht mehr verstehen kann. Und Produkte,

00:18:09: die wir noch verstehen können, wenn wir uns ein bisschen Mühe geben. Ich kann Ihnen jetzt auch nicht haarklein erzählen, wie diese Uhr funktioniert, aber tendenziell ist es keine allzu große Herausforderung herauszufinden wie Zeit gemacht wird und ich finde, das ist ein wundervoller Vorgang, das

00:18:23: wenn ich morgens die Uhr aufziehe, sie dann im Laufe des Tage eben Stunden in Minuten in Sekunden zerteilt und dann häppchenweise

00:18:32: wieder hergibt. - Aber diese Uhr, wenn man jetzt (...) das Design ermessen, will, wenn man das Design beurteilen will

00:18:42: vernünftig, haben wir schon gesagt, reicht vielleicht als Begriff nicht ganz aus. Würden Sie sagen schlicht, nüchtern? - Ja, also reduziert, auf's Wesentliche reduziert. - Und die 6, das ist mir jetzt mal aufgefallen... Warum gibt es keine 6?

00:18:55: Es gibt die 12, wir haben die 8,

00:19:04: die 2, die 4, die 10 und wir haben keine 6. - Das ist ganz typisch für NOMOS Glashütte, weil wir haben hier unter dem Zeigerauge ,das Zentrum der beiden großen Zeiger, haben wir die sogenannte kleine Sekunde. Das heißt, ein zweites kleines Zifferblatt, in dem sich die Sekunde dreht

00:19:18: und dadurch ist optisch der Raum hier unten ein bisschen eng. Das heißt, wir müssen die Ziffer 6

00:19:23: anschneiden, darauf haben wir verzichtet. Das heißt, das ist wirklich eine Frage des Zifferblatt-Layouts. - Und das heißt, wenn jetzt entschieden würde

00:19:32: oder wenn ich der Meinung wäre, es braucht aber die 6 da unten, weil das ist toller oder es ist neu oder wir sagen, (...)

00:19:41: NOMOS geht neue Wege, dann müsste ich das hier in Berlin vorschlagen. Ich müsste hier in Berlin den Vorschlag machen, ich müsste Ihnen den Vorschlag unterbreiten und

00:19:50: was würde dann passieren? - Richtig. Dann würden wir sagen "Nö, machen wir nicht". - Und wie schwer ist es denn, wenn Sie dann nach Glashütte fahren, wo es produziert wird? Müssten Sie da erneut...mich interessiert nur, wie das funktioniert...

00:20:05: Müssten Sie da erneut Überzeugungsarbeit leisten?

00:20:08: Wir arbeiten natürlich schon in sehr engem Austausch. Das heißt, die Ingenieure, die Konstrukteure, die in Glashütte auch arbeiten, die Produktdesigner hier

00:20:17: in Berlin, dann auch die Produktmanager, die sitzen ebenfalls in Glashütte plus natürlich Verkauf und Geschäftsleitung.

00:20:24: Das heißt also, wir stimmen uns da natürlich schon eng ab und alles, was wir im Design machen, hat ja auch Auswirkungen auf die Funktion der Uhr. Das heißt am Anfang, in der Regel, steht

00:20:35: das Uhrwerk, das auch so genannte Kaliber und das Gehäuse

00:20:40: der Uhr und alles, was drumrum kommt, wird eben um dieses Kaliber herum geschneidert. - Ja, aber da sind so Sachen dabei, das werden Uhren-Experten wissen, die Glashütter Dreiviertel-Platine,

00:20:51: dann die NOMOS-Perlage, das NOMOS-Gesperr nach Glashütter Art, temperaturgebläute Schrauben, das ist eine (...) Fachsache.

00:21:04: Könnten Sie das alles, müssten Sie das alles zeigen können? Nee. Temperaturgebläute Schrauben. - Naja, also hier die Schrauben sieht man hier durch den Glasboden der Uhr.

00:21:14: Sie können es sehen, die Zuhörer leider nicht, aber diese blauen Schräubchen im Uhrwerk, die sind temperaturgebläut und diese Bläue sorgt dafür, dass die Uhren

00:21:24: korrosionsgeschützt sind. Das heißt, die werden richtig gebacken, ich glaube bei 272 Grad werden die in den Ofen

00:21:30: gesteckt und dann blau angelassen. Also diese Temperatur sorgt dafür, dass der Stahl blau wird und

00:21:37: das sorgt für eine Qualitätsverbesserung. - Ich muss jetzt bei dem Ofen sofort an die kleingeschnittenen Zwiebeln denken.

00:21:42: Und diese Perlagen, also hier sieht man Streifen, aber man sieht auch den sogenannten Sonnenschliff auf dem Rädchen hier unten,

00:21:52: das waren ursprünglich einfach Staubsauger im Uhrwerk. Das heißt, diese Schliffe, die den Stahl aufgerauht

00:22:03: haben oder immer noch aufrauhen, die sorgen dafür, dass etwaige Staubflocken im Uhrwerk haften bleiben

00:22:10: und nicht die Rädchen quasi stören bei ihrer Arbeit. Heute brauchen wir das nicht mehr, weil die Uhren sind dicht, da kommt kein Staub mehr rein. Die haben sich jetzt einfach gehalten als Glashütter Besonderheiten. - Und wenn ich jetzt, wenn wir jetzt dahin fahren würden, wir gehen in die Werkstatt,

00:22:23: wo die Uhren gebaut werden. Wie ist es dann da? Was könnten wir da hören?

00:22:27: Ist es da ganz still oder haben wir da Instrumente, die benutzt werden? (...) - Da ist wirklich mucksmäuschenstill in den Werkstätten. - Da ist auch kein Radio an? - Hmm, an ganz wenigen Arbeitsplätzen.

00:22:39: (...)

00:22:42: Die dürfen hören, was sie wollen dort. - Achso, das wäre auch möglich? - Ja, aber in den größeren Räumen, wo viele zusammensitzen, ist es tatsächlich sehr ruhig. Die sitzen da konzentriert und arbeiten an den Uhren.

00:22:56: Es gibt ja eine Serie von NOMOS Uhren, die heißt "Autobahn".

00:22:59: Wie kam das zustande? - "Autobahn" war eigentlich der Arbeitstitel dieses Projekts. Das sollte eigentlich gar nicht wirklich der Name werden. Uns ist dann nachher kein besserer eingefallen, aber wir fanden einfach die Tachometer aus

00:23:11: früheren Jahrzehnten, so aus den

00:23:12: 60er, 70er-Jahren teilweise wunderschön. Es geht also gar nicht um eine Verherrlichung des Autos, sondern es geht um die alten Instrumente in alten Autos und die waren quasi so Ideengeber für die Gestaltung

00:23:27: dieser Zifferblätter oder dieser Uhren dann auch insgesamt. Die Gehäuse sind ja auch anders. - Und dann gibt es die Modell-Linie "Zürich". Ist das so gewissermaßen eine spöttische Spitze in Richtung des Uhrlandes schlechthin,

00:23:42: nämlich in Richtung Schweiz?

00:23:42: Vielleicht ein kleines Augenzwinkern, aber eigentlich kommt der Name "Zürich" daher, dass der Produktgestalter Hannes Wettstein, in der Schweiz war der sehr bekannt, der hat diese Uhr gezeichnet und ist während der Arbeit dann leider verstorben,

00:23:58: das war 2008 und als Hommage an ihn haben wir dann

00:24:02: die Uhr, als sie dann fertig war, "Zürich" genannt. Wir hätten sie auch "Hannes" nennen können. - Was auch nicht schlecht gewesen wäre.

00:24:09: Aber jetzt habe ich nochmal nachgelesen, es gibt, wenn man jetzt auf die Seite von Patek Philippe geht, ganz alte

00:24:17: Uhrmacher Traditionen mitte des

00:24:19: 19. Jahrhunderts. Die haben, das hatte mich gewundert, die haben komplizierte Uhren als Angebot und da hab ich nachgelesen: Der Uhrmacher spricht von Komplikationen

00:24:31: wenn es eine Funktion gibt, die über die Anzeige

00:24:34: von Uhrzeit hinausgeht. Ist das gewissermaßen...zeigt man da, was man kann, wenn man sagt: "Wir stellen komplizierte Uhren her"?

00:24:45: Damit zeigt man ein bisschen, was man kann, klar. Und man bietet natürlich den Kunden spezielle Uhren an,

00:24:52: die ja eben Eigenschaften haben, die nicht jede Uhr hat. Also das Datum ist tatsächlich auch schon eine kleine Komplikation. Wenn ich eine Datumsanzeige auf dem Ziffernblatt habe... - Was viele NOMOS Uhren haben, wie ich gesehen habe. - was viele haben oder dann eben auch eine Weltzeitanzeige. Das heißt, wenn ich eine

00:25:08: geliebte Downunder habe, dann ist es vielleicht auch ganz praktisch, wenn ich weiß, wann ich Sie aus dem Bett klingeln kann, aber auch

00:25:16: zum Beispiel eine Gangreserveanzeige, das ist so ein bisschen was wie eine Tankanzeige am Auto,

00:25:22: die mir einfach sagt, wann ich die Uhr wieder aufziehen muss. Kann ganz praktisch sein und das ist auch eine kleine

00:25:28: Komplikation. - Ansonsten sagen Sie aber und da können wir jetzt die einzelnen Firmen durchgehen wie Rolex, TAG Heuer und (...) wer da nicht alles in der Schweiz tatsächlich Uhren baut...

00:25:42: Ihre Einstellung in Glashütte

00:25:43: ist zu sagen: "Macht ihr mal. Macht ihr das Hochpreissegment unter euch aus. Wir, ja, machen was denn im Gegensatz dazu?" Sie sagen ja auch nicht, weil das hatten Sie vorhin selbst

00:25:56: erzählt, Sie sagen ja nicht: "Wir machen günstige Uhren." Die sind ja trotzdem noch wertvoll und teuer. - Genau, genau.

00:26:04: Es ist nur natürlich...in der Schweiz ist alles teurer. Also man muss vielleicht umgekehrt einfach sagen, alles, was aus der Schweiz kommt, ist eben gleich mal teurer als ein Ding, das anderswo

00:26:13: herstammt. Da haben wir in Glashütte den Vorteil einfach mit anderen Löhnen und Gehältern arbeiten zu können, insofern sind unsere Uhren

00:26:22: in der Relation einfach günstiger, aber es sind natürlich immer noch Wertgegenstände. Wir sind eine Marke, die, ich sage mal, als Einstiegsmarke im Luxussegment gehandelt wird.

00:26:30: Ja, was machen wir anders? Wir konzentrieren uns einfach auf das, was man in Glashütte kann seit 175 Jahren. Das heißt auch da, genauso wie in der Schweiz, hat sich einfach eine Uhrmacher Tradition entwickelt, die es sonstwo in der Welt meines Wissens nicht gibt.

00:26:49: Was macht denn die Uhr zu einer deutschen Uhr? - Schon auch das Design glaube ich.

00:26:56: Wir arbeiten ja auch nach der Gestaltungsphilosophie

00:26:59: des deutschen Bauhauses. Wir sind Mitglied des Deutschen Werkbunds, Vorgängerbewegung des Deutschen Bauhauses. Wir finden natürlich auch

00:27:08: ganz viele Anleihen in der Ulmer Hochschule für Gestaltung und bei dem, was dort gemacht wurde, das heißt gestalterisch sind wir ganz

00:27:16: eindeutig sehr deutsch. - Was bedeutet das? Das bedeutet, dass es funktional ist? - Sehr funktional, genau. Die Form folgt der Funktion.

00:27:25: Kein deutscher Satz, aber etwas, was hier und natürlich mit dem Bauhaus beginnt, gelebt wird und wir verzichten auf überflüssiges Chichi. Wir machen keine Uhren mit

00:27:36: Brillianten, mit Edelsteinchen, mit rosa-perlmutt Zifferblatt. All solche Dinge gibt es bei uns nicht. Das heißt, wir versuchen

00:27:44: auf überflüssige Dinge zu verzichten und eben auch, ich sage mal, uns mit der Gestaltung da so viel Mühe zu  geben, dass wirklich jedes Detail dann

00:27:54: auch sitzt und eine Haltbarkeit hat, genauso wie auch die Mechanik, die Technik der Uhr. - Wenn ich jetzt hier auf die Tangente von NOMOS Glashütte gucke,

00:28:06: welche Details könnten daran nicht stimmen? Weil ich meine, normalerweise als Ignorant könnte man jetzt dahin gehen und könnte sagen: Naja, mein Gott, da sind halt

00:28:15: fünf Zahlen zu sehen und ansonsten die Einteilung in die einzelnen Minuten und ja.

00:28:21: Was soll da jetzt kompliziert dran sein? - Wir sagen manchmal auch, wenn Kinder eine Uhr zeichnen,

00:28:28: dann sieht die so ein bisschen aus wie eine Tangente oft. Also es ist eine sehr

00:28:33: eichetypische Uhr, eine Uhr, an der man glaub' ich gar nicht so viel verändern könnte und weglassen könnte. Aber in der Tat gibt es eine Kleinigkeit, die wir mal

00:28:47: versucht haben, wegzulassen, nämlich die Serifen der Typografie.

00:28:51: Sie sehen hier an der 1 beispielsweise, die hat oben diesen kleine Haken, eine Serife, und da haben wir gedacht, naja, eine Uhr, die so geradlinig ist wie unsere Tangente, ganz gerades Gehäusese, ganz gerades Glas,

00:29:03: fast rechtwinklige Anstöße.

00:29:06: Die braucht ja nicht so eine kleine Verzierung an der Typografie. Dann haben wir diese Serifen weggelassen und plötzlich war das Ding tot, also die Uhr war nicht mehr schön.

00:29:19: Das war gar nichts, was man so bewusst wahrgenommen hat, sondern eher so gefühlt, sowas wie eine Zahnlücke oder eine Sommersprosse, die für ein Gesicht ja auch wichtig sein kann.

00:29:28: Und worüber, weil sie vorhin gesagt haben, das würden wir natürlich nicht machen, wenn jetzt jemand käme und würde sagen: Wir machen unten eine abgeschnittene 6,

00:29:38: wie haben Sie es gesagt? Das ist die kleine Sekunde. Wir machen da die 6 drunter. Das machen Sie natürlich nicht, aber worüber gibt es denn Diskussionen? Also worüber diskutieren

00:29:49: Sie bei Berlin Blau, also in der Tochterfirma, die für all das zuständig ist, was Marketing angeht, Design, Gestaltung,

00:29:57: Wirkung nach außen? - Ja, also die Uhrmacher in Glashütte und eigentlich die Designer bei uns sagen Millimeter ist keine Maßeinheit, sondern

00:30:10: Millimeter ist eine Distanz. Das heißt, bei uns geht es tatsächlich manchmal um winzigtste Abstände, die für uns, die wir jetzt mittlerweile unseren Blick ein bisschen schulen konnten, einen großen Unterschied machen. Das heißt, wir können tatsächlich

00:30:22: über einen kleinen Punkt auf der 6, der dort die Ziffer ersetzt, bei einem anderen Modell, bei der Orion,

00:30:29: können wir drei Monate diskutieren. Auch über ein blaues Zifferblatt, über diesen Farbton können wir auch manchmal sogar Jahre lang diskutieren oder auch streiten.

00:30:40: (...)

00:30:41: Das heißt...eine Uhr zu entwerfen, das dauert ungefähr so lang wie der Bau eines Hauses, mit allem drum und dran, das ist zwar kleiner, aber im kleinen Maßstab macht das genauso viel Arbeit.

00:30:54: Und jetzt gibt es tatsächlich auch Ziele, also Sie haben

00:30:57: das glaube ich schon mal formuliert in einem Interview. Sie haben gesagt: "Wir müssen, wir möchten gerne bis zum Jahr 2030 diejenigen sein,

00:31:06: über die man sagt, niemand fertig so viele Armbanduhren in Deutschland wie wir." - Ja, das haben wir schon. - Das haben Sie schon erreicht? - Ja, also das

00:31:16: haben wir schon länger. Wann hab ich das gesagt? - Vor kurzem. - (...) Glaube ich nicht. Das haben wir schon geschafft, also bei mechanischen Armbanduhren.

00:31:26: Quartzuhren gibt es noch andere, aber bei mechanischen Armbanduhren sind wir die, die die meisten Uhren bauen.

00:31:32: Aber ist es nicht sowieso (...), auf eurer Seite

00:31:37: da gibt es ja auch die saubere Unterscheidung. Das ist eine Automatikuhr, das ist eine Mechanikuhr. Warum-? - Ne, ne, ne! Eine Automatikuhr ist auch eine mechanische Uhr.

00:31:45: Also mechanisch ist Handaufzug oder Automatik. Das heißt, dass alles irgendwie ohne Batterie funktioniert.

00:31:48: Also man unterscheidet mechanische Uhren und Quartzuhren. Und jetzt noch Smart Watches. - Also Sie meinen, die Automatikuhr ist die, wo sich durch die Handbewegung die Uhr aufzieht? - Genau, Sie rühren die Suppe um und dann zieht sich die Uhr auf.

00:32:01: Oder schneidet Zwiebelchen... - Ja, oder das!

00:32:04: Aber trotzdem ist das doch eine merkwürdige Sache eigentlich. Das tut man ja in keinem anderen Lebensbereich, dass man sagt:

00:32:13: "Ich zieh noch was auf. Ich stütze mich auf Mechanik."

00:32:17: Wenn Sie sich heute in ein Auto setzen, wenn Sie Ihren Schreibtischstuhl bedienen, da ist ja nichts tatsächlich noch komplett mechanisch.

00:32:26: Und warum ist das bei einer Uhr anders, also warum glauben Sie, wissen Leute das zu schätzen, dass man eine Uhr aufziehen muss? - Ich glaube, das ist ein schöner Vorgang für viele Menschen. Für mich ist das so und ich hab das von anderen auch gehört.

00:32:40: Morgens einfach an der Krone zu drehen und die Zeit in die Uhr reinzugeben, dieses "sich bewusst machen" von Zeit, das ist so eine Routine die man eigentlich lieb gewinnen kann.

00:32:50: Aber ich glaube auch gar nicht, dass mechanische Dinge überall

00:32:55: (...) passé sind. Ich fahre auch ganz gerne Fahrrad. - Mhm. Nur das, was im Moment boomt,sind Elektrofahrräder,

00:33:05: wo man nicht mehr so viel selbst machen muss. - Ja auch, aber es ist ein Nebeneinander. Also ich glaube ja auch, dass die Smart Watches...haben ja auch ihre Berechtigung sicherlich und wenn

00:33:14: eine Smart Watch irgendwann meine Spülmaschine ausräumen kann, werde ich mir auch eine kaufen, aber es ist eben was anderes.

00:33:23: -Wenn es nicht mehr ihre Ambition ist oder wenn Sie sagen: "Dieses Ziel haben wir schon erreicht, die meisten Armbanduhren in Deutschland zu fertigen und zu verkaufen", was könnte dann die nächste Ambition sein? - Naja, wir sind dabei

00:33:37: zu internationalisieren, machen das schon eine Weile, aber ich sage

00:33:41: wir sind dabei, weil es einfach gar nicht so leicht ist. Ich sage mal, Amerika zu erobern oder Asien zu erobern, daran kann man sich schon mal verschlucken. Da werden wir auch eine Weile brauchen.

00:33:51: Aber was könnte das zum Beispiel bedeuten? Was man weiß ist, dass es in anderen Teilen der Welt, meinetwegen jetzt

00:33:59: (...) in den Golfstaaten,

00:34:02: in den Vereinigten Arabischen Emiraten oderin Dubai, da weiß man, dass Statussymbole viel gelten, dass man sagt: "Schau mal!"

00:34:12: Hat denn eine NOMOS Uhr das Zeug zum Statussymbol

00:34:20: Eine Uhr zu entwerfen das dauert ungefähr so lange

00:34:25: der Bau eines Hauses mit allem drum und dran das ist zwar kleiner aber im kleinen Maßstab macht das genauso viel Arbeit.

00:34:31: Und es gibt es dass ich auch Ziele also sie haben das habe ich schon mal formuliert in einem Interview gesagt wir müssen wir möchten gerne bis zum Jahr 2030.

00:34:40: Diejenigen sein die über die man sagt niemand fertig so viele Armbanduhren in Deutschland wie wir

00:34:49: das haben wir schon sowieso erreicht ja also das haben wir schon länger gesagt ob ich das gesagt.

00:34:54: Glaube ich nicht also also das haben wir schon geschafft also bei mechanischen Armbanduhren Quarzuhren gibt's noch andere aber bei mechanischen Armbanduhren sind wer die die meisten Ohren bauen.

00:35:08: Aber ist das nicht sowieso auf die sind dass das mechanische so auf eurer Seite gibt ja auch die saubere unterscheidet ist eine Automatikuhr das ist nämlich Heiko Verflachung.

00:35:21: Also mechanisch Handaufzug oder Automatik das heißt das ist alles irgendwie was ohne Batterie funktioniert also man unterscheidet mich Harnische Uhren und Quarzuhren.

00:35:29: SmartWatch ist also diesmal sie mal die Audio Auto Audi Automatik wo ist die wo die durch die Handbewegung sieht aber trotzdem ist das doch.

00:35:44: Im eminem merkwürdige Sache eigentlich das tut man ja in keinem anderen Lebensbereich dass man sagt ich ich ziehe noch was auf dich ich will dich ich

00:35:51: ich stütze mich auf Mechanik wenn sie sich heute in Auto setzen wenn sie wenn sie ihren Schreibtischstuhl bedienen da ist ja nichts ist ja dass ich noch komplett mechanische und warum ist das bei einer Uhr anders ist Warum Daumen sie

00:36:05: Wissen Leute das zu schätzen dass man nur aufziehen muss.

00:36:10: Gab es ist ein schöner Vorgang für viele Menschen da für mich ist das so und ich habe das von anderen auch gehört und morgens einfach an der Krone zu drehen und die Zeit in die Uhr rein zu geben also

00:36:20: dieses sich bewusst machen von Zeit es ist so eine Routine die man eigentlich lieb gewinnen kann.

00:36:28: Aber ich glaube auch gar nicht das mechanische Dinge überall.

00:36:33: Wir haben passieren dass ich fahr auch ganz gerne Fahrrad.

00:36:38: Dubai das was im Moment bum sind Elektrofahrräder wo man nicht mehr so viel selbst machen muss.

00:36:43: Auch aber es ist nebeneinander also ich glaube ja auch dass die smartwatches haben ja auch ihre ihre Berechtigung sicherlich ne und wenn wenn es mag wird irgendwann die

00:36:52: Maschine ausräumen kann werde ich mir auch eine kaufen aber es ist eben was anderes wenn es nicht mehr wenn es nicht mehr ihre Ambitionen ist oder wenn sie dann dieses Ziel haben wir schon erreicht die meisten.

00:37:03: Armbanduhren in Deutschland zu Sophia schon ausverkauft was willst du dann die nächste Ambition sein.

00:37:10: Naja wir sind wir sind dabei zu internationalisieren

00:37:15: machen das schon eine Weile aber ich sage wir sind dabei weil es einfach gar nicht so leicht ist ich soll mal Amerika zu erobern oder Asien zu erobern daran kann man sich schon mal verschlucken das sind ja.

00:37:30: Wenn es unseren Vertrieb vorschlagen das heißt.

00:37:35: Da wären wir auch eine Wunde auch noch eine Weile brauchen aber was könnte das z.b. bedeuten was man weiß ist dass das in.

00:37:44: In anderen Teilen der Welt mal wegen jetzt im am Persischen, man den Golfstaaten den.

00:37:51: Der Vereinigten Arabischen Emiraten oder in Dubai da weiß man dass Statussymbole viel Geld müsstest das prima Sache ist geschaut schau mal hatten.

00:38:01: Einen musst du das Zeug zum Statussymbol oder was ich weiß vom Berliner Schreibwarenhändler der mir sagt.

00:38:08: Die Füller die Brillanten besetzt sind um glaube ich so dass man damit fast gar nicht schreiben möchte die aber 300000 € Kosten auf das verkaufte an russische Laufkundschaft weil die da Leute da Bock drauf hat also heißt dass sie sie sie sie jubeln sich jetzt selbst.

00:38:21: Uhren verlieren die Schlichtheit zugunsten.

00:38:25: Von wuchten Enr garantiert nicht aber es ist schon so dass in diesen Ländern die sie jetzt genannt haben und natürlich auch an.

00:38:36: In weiten Teilen Asiens beispielsweise oder in den anderen BRIC-Staaten in Brasilien in Indien oder so dass dieser ostentative Luxus dort.

00:38:44: Noch mehr geschätzt wird oder auch in Teilen Osteuropas das heißt Menschen die sich eine teure Armbanduhr leisten können die möchten auch dass man sieht dass diese Uhr teuer war und dann ist sie eben er Gold und dick und groß und hat rsssf besetzt mit Brillanten dass das was wir nicht können und auch nicht machen werden und nicht machen wollen aber

00:39:04: auf der anderen Seite ist ändert sich natürlich auch in diesen Länder die Welt relativ schnell

00:39:09: mittlerweile gibt es auch in China jede Menge Menschen die ich sammle diese Brauhaus Design in diese Schlichtheit.

00:39:16: Auch deutsche Produkte goutieren und.

00:39:22: Auch haben wollen also es gibt einfach dieses Nebeneinander was gültiges.

00:39:26: Aa2 ich eine Tangente noch teurer machen also könnte man noch kostbarer machen so dass das man sagt ja die kostet jetzt nicht mehr 23 1000 € Sony kostet fünfzehntausend was was könnte man dann machen na ja wir haben auch Ausweis.

00:39:39: Spitzmäuse den sieht man dann nicht unbedingt an dass sie so teuer sind aber man weiß es daneben oder wir haben auch mal Modell entgleist hin gemacht.

00:39:48: Damit kriegt man Ohren natürlich schnell teuer.

00:39:51: Wie kann ich kann ich kann nicht weil das weiß ich von morgen brauchen beispielsweise bei Montblanc kann man sich einen Füller.

00:39:59: Gewissermaßen Maß fertigen also Maßschneider lasst es ist spektakulär teuer weil das ganze Verfahren sehr sehr sehr sehr aufwendig ist logischerweise könnte ich können Leute das auch machen ich jetzt sagen ich bin ein einfacher.

00:40:12: Fernseher für Profile russischer Oligarch egal was es kostet aber ich möchte meine eigene Nummer aus Glashütte Uhr haben die bitteschön Oligarch Jörg heißt

00:40:22: haben wir noch nicht gemacht ich glaube wenn es erstmal nicht machen bis dann was nicht getan und dann vielleicht gefragt hast.

00:40:33: So scheiße siehst du, dann tust Du im Touran 1000000 Euro und dafür kriege ich ein Oligarch Jörg Uhr mit Katzenkopf drauf dann dann die wie wichtig ist denn denjenigen.

00:40:48: Deshalb frage ich mich weil wenn man jetzt wenn wir Sie darüber erzählen wie das gestaltet ist und dass du und diese diese kleinen Häkchen an der an der 1 wie wichtig ist dass denjenigen die die Uhr selber herstellen in Glashütte diese diese Design fragen Sie Design Kleinigkeit

00:41:03: wie wichtig ist denn das oder ist die nervig dass die das umdrehen können und sagen können, da

00:41:08: fabelhaft die Schrauben läuft echt also die Uhrmacher natürlich die die Leben eher im Werk im Uhrwerk den den ist natürlich das besonders wichtig was in der Uhr drin steckt.

00:41:20: Kannst verständlich aber die Trauer auch alle diese Uhren also ich glaube die mögen das auch.

00:41:26: A7s nicht in der Erlanger Uhr tragen die die glaube ich teurer sind auch aus Glas hinterher das ein bisschen schwierig mit einem Uhrmacher Gehalt.

00:41:35: Warum warum sie warum machen die teurere oder was machen die teure Anja nur wenn es endlich mal wissen wir reden würde mir sehr kleiner Ort ich hätte gelesen sein 7000 Einwohner haben sie mir erzählt sie nur Eingemeindungen eigentlich nur 200 sind im Kernort Herdorf mit Stadtrecht

00:41:50: und wie kann das sein dass das aus dem Dorf und einmal eine Uhr kommt die die wie ihre 23.

00:41:57: Weil manche die Einsteigermodelle Kosten habe ich 1200 € als dass die dass die diesen Preis haben und diese alange wird er wieder

00:42:05: Ferdinand a lange war der erste der angefangen hat genau Ferdinand lange hat 1845 quasi die Uhrmacherei nach Glashütte gebracht und heute gibt es eben diese Uhren Firma die heißt auch a lange und Söhne die reicht zurück auf diesen.

00:42:20: Lange auf der Uhr lange und wir Hardy.

00:42:24: Bauern fabelhafte Uhren in Weissgold hauptsächlich auch und das Material natürlich.

00:42:33: Ja fragen Sie sich fragen sie lang bei lange nach der Preisgestaltung aber das ist.

00:42:37: Ja da hat jeder Marke auch einfach ihre eigene Kundschaft wenn du so ein Dorf ist wie gehen denen die Leute miteinander rum wenn wenn sie wissen ja das ist ja der der Karl der ist aber einer muss und da ist der Hans-günter der ist bei lange wir haben das ja auch ganz viel über unseren

00:42:52: Uhrmacher in den Familien erarbeitet.

00:42:55: Einer einer arbeitet bei Nomos der andere arbeitet bei einer Glashütte Original und die Kinder bei Tutima also das.

00:43:03: Öffne alles voneinander die sind alle verwandt und verschwägert angefangen darüber zu reden dass ihr Großvater

00:43:09: neben seinem seiner ungünstigen Neigung als Opernsänger zu Hause auch noch das Ding nicht aufzuhören hat er Ihnen diese gerne um mit dem braunen Hintergrund geschenkt.

00:43:18: Sie waren damals nicht.

00:43:20: Aufgeregt davon und heute aber als Frau die sich hier zeigt das sind ja auch schon fast wieder 20 Jahre in dieses Geschäft eingearbeitet hat welche bei welchen Uhren

00:43:32: werden sie heute Veritas was welche wollen finden Sie finden Sie so dass sie sagen weil da kann ich Geld kann ich mich gar nicht daran satt sehen.

00:43:40: Wir müssen nicht das müssen keine Nummer glashütte-uhren sein wenn Sie eine neue muss lasse die Uhr nennen wollen unbedingt

00:43:46: aber falls es andere sind echt mein Lieblingsmodell ist tatsächlich die Metro von Nomos.

00:43:53: Unsere jüngste Uhr oder eine unserer jüngsten Uhren die finde ich unheimlich schön oder sollte ich meine absolute Lieblings Uhren darüber hinausgehenden was das jetzt für Sie.

00:44:08: Ja die Schönheit ihre eigene nur ausmacht das sind die Minuten und die Stunden sind mit kleinen teils farbigen Punkten

00:44:17: markierte sind sie hellgrün wir haben schwarze sich verjüngende Zeiger wir haben eine Krone mit so einem relativ auffälligen Rändelmutter das kennt man von Werkzeugen ihren Werkzeugen Tiemann

00:44:29: gut greifen kann muss die haben dieses Rendel Muster und das Glas dieses Saphirglas hat eine sehr aufwendige Wölbung.

00:44:40: Was ist bei der Tangente die genehmigte die ist genau platt einfach platt ganz flach und der hat auch einen Topf gerade

00:44:50: noch noch toller müssen sagen sie.

00:44:58: Den den Rand des Gehäuses hoch und dann haben wir Anstöße die sind auch sehr Eiche typisch so wie früher bei Ohren teilweise.

00:45:08: Also Leute ich das habe ich jetzt von ihnen gelernt die kleine Sekunde als die die wo sich Dirk und Sekundenzeiger mitdreht und du bist das die ist das hier

00:45:17: die Gangreserve anzeigen das ist das was ihre Uhr zu einer komplizierten Uhr macht ja das eine kleine Komplikation richtig und diese Tankanzeige wenn die rot wird.

00:45:26: Sagt sie mir dass ich die Uhr wieder aufziehen muss.

00:45:30: Andy das ist die Uhr bei der sich wach wenn es gibt nicht voll es wird nicht von den von den Unfall passiert wenn wir zusammen ein Ausflug in die Schweiz machen würden da gibt's nichts wo sie am Fenster stehen geben und sagen wir auch das für dich natürlich als ich sie Daten vorhin Patek Philippe

00:45:44: wunderschöne Uhren aber dann sind es vor allem auch alte Uhren die mich oft faszinieren also Uhren gar nicht mal jetzt aus dem letzten Jahrhundert nicht unbedingt die Taschenuhren

00:45:54: aber Uhren aus den 60er Jahren beispielsweise da gibt es auch von Rolex wunderschöne Modelle aus auch von Breitling also da

00:46:02: gab es meines Erachtens schönere Uhren als heute.

00:46:06: Frage ich mich auch immer es ist ja auch bei Autos so oder bei Fahrrädern aber viele Dinge waren früher

00:46:13: meines Erachtens besser gestaltet wie weit hat die sein Einfluss auf ihr alltägliches

00:46:19: auf ihr alltägliches Leben wenn man zu viel mit der Gestaltung sie haben es vorhin erzählt man kann Monate Jahre diskutieren über einen Punkt einen bestimmten Abstand wenn man wenn man da so viel Aufwand drauf will der kann das doch eigentlich nicht im sonstigen Leben ohne Folgen bleiben.

00:46:36: Also es geht mir manchmal auch ganz schön auf den Keks also zuviel Augenmerk auf das Thema InDesign im Alltag finde ich auch schwierig also wenn

00:46:49: also ich würde mir nie

00:46:50: Sofa kaufen was als Designer Sofa beworben wird oder einen Designer Stuhl oder ähnliches also ich glaube es geht eher darum dass

00:46:59: Design so gut dass dass man es einfach vergisst dass das dass man sich daran nicht stört und das auf lange Zeit das heißt er

00:47:06: eine Gestaltung die unser Leben im Alltag einfach unterstützt.

00:47:12: Die Funktion besser macht und es darf einfach nicht stören also ich finde es gibt so viele Dinge heute die die das Auge stören und.

00:47:23: Die auch deshalb uns belasten können auch die euch auch bei der Architektur ist das natürlich so bei ganz vielen.

00:47:32: Gebäuden heute würde man sich ja wünschen dann müsste sie nicht angucken so ist es dem Tim Design auch und die zurückhaltender und ja auch auch auch

00:47:43: lebensfreundliche gestaltet es dass du besser ist meines Erachtens daneben auch in design aber das hat mit mit dem.

00:47:52: Aspekte der Mode nichts zu tun.

00:47:55: Glashütte so wie man dahin kommt dass man das Gefühl hat ja hier hier das ist das ist das ist der Ort an dem.

00:48:03: Viel für den Stil für den Geschmack von an Menschen gearbeitet wird.

00:48:08: Also nnn Glashütte geben sich die Kolleginnen und Kollegen jeder denkbare Mühe die

00:48:16: die Uhrwerke so schön und kunstvoll zu gestalten und natürlich bauen sie auch die Uhren so perfekt zusammen es sind.

00:48:23: Aber nicht unbedingt Menschen die jetzt in ihrem sonstigen Leben jetzt da viel Augenmerk drauf liegen würden das ist mag aber auch daran liegen dass es Glashütte Jana Nord ist in Ostdeutschland.

00:48:36: Und auch da die Geschmacksbildung jetzt anders stattgefunden hat als in Westdeutschland also da kommen unterschiedliche Aspekte zusammen auch Stadt und Land ist natürlich da immer ein bisschen.

00:48:45: Unterschiedlich diesbezüglich aber ich glaube ja auch das Gestaltung.

00:48:54: Auch wenn wir sie gar nicht so sehr thematisieren aber wenn sie einfach gut ist und da ist dass sie uns zu einem besseren Menschen macht und dass sie uns ein gutes Gefühl gibt und ich glaube schon dass die Gebäude von NOMOS Glashütte

00:49:07: und also die Arbeitsplätze und so dass das alles.

00:49:10: Schönes und und und eben auf eine Art und Weise eben ja nicht stören sondern unterstützend für das was die Menschen dort tun das.

00:49:22: Das ist den einzelnen glaube ich schon sehr auffallen würde wenn es nicht mehr so wäre oder wenn sie plötzlich eben in dem anderen Unternehmen arbeiten würden etwas Ungewöhnliches gemacht covid auch ungewöhnlich ist als es wenn ich war auf.

00:49:35: Auf die Uhr auf die Uhr gucke sehe ich da steht Glashütter versteht ein kleiner Ort in Ostdeutschland drauf.

00:49:40: Damit du schon häufiger darüber gesprochen da ich ja die steht darauf der Name eines Ortes in dem 40 % AFD gewählt haben sie sind hingegangen als Unternehmen sie insbesondere als Frau die sich um die auch in die Außenwirkung gekümmert haben einen.

00:49:54: Brief

00:49:55: Merdinger gegen die AFD geschrieben und geschrieben damals wir das Tara für Freiheit und Demokratie zurückgewinnen wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen diesen Brief zu schreiben.

00:50:06: Leicht das war gar kein Thema also war es lag so auf der Hand und in der Luft das mussten wir tun also es haben sich damals.

00:50:15: Das erste Mal nach.

00:50:19: Dem wir schaffen das von Angela Merkel als 2015 die ersten Flüchtlinge nach Deutschland kam und dann aber wieder um 20:17 Uhr nach den Bundestagswahlen auch viele Kunden bei uns gemeldet und wollten eben wissen ob ihre Uhren jetzt

00:50:35: du von dem Nazi zusammengebaut worden sein oder nicht das heißt also wir hatten auch das Gefühl wir müssen uns.

00:50:42: Wir müssen Stellung beziehen und wollen das auch wie als.

00:50:47: Geschäftsführer also Uwe Ahrendt Roland Schwertner und echt Mama auch immer gesagt nur muss es ja auch ein bisschen unser zu Hause wir verbringen da relativ viel Zeit

00:50:55: wir arbeiten da und und #na unser Herzblut rein und wir wollen nicht dass dieser Ort kontaminiert ist von

00:51:01: dem Gedanken der Intoleranz das heißt das war uns immer ganz wichtig dass wir da als Unternehmen anders ticken und ja auch ein Zuhause bieten für alle denen.

00:51:12: Das fremd das was da passiert ist haben sie aber auch die die Sensibilität gehabt für die Mitarbeiter.

00:51:20: Keine Schulungen anzubieten weil man meint es werde jetzt Nagel in das wo das man sagt ja Freunde wenn ihr

00:51:27: wenn einzelne von euch der Meinung sind dass eine eine eine Partei die zu die die Rassisten oder auch gerichtsnotorisch erklärte Faschisten in ihrer Mitte duldet dann müssen wir euch ja nach Schule das könnte man

00:51:39: könnte man mein aber sie haben das so nicht gemacht und warum nicht.

00:51:43: Na ja wären was ähnliches gemacht also die Schulungen im Unternehmen haben natürlich so ein Beigeschmack in.

00:51:50: Ostdeutschland weil das gab es in der DDR schon das heißt das durften wir und wollten wir auch nicht tun.

00:51:58: Ist auch jedem überlassen sein Kreuzchen zu machen wo er wäre ganz selbstverständlich das geht uns auch nichts an aber wir haben uns als Unternehmensführung.

00:52:07: Die Freiheit rausgenommen zu sagen ob sie dir die die AFD steht außerhalb des demokratischen Spektrums für uns.

00:52:13: Finden wir und wir wollen diesen Gedanken nicht mehr Nomos haben ob.

00:52:18: Unsere Mitarbeiter jetzt rot grün oder gelb wählen oder schwarz das ist uns egal und muss uns auch egal sein was ist aber jetzt gibt's seit knapp zwei Jahren sind Workshops im Unternehmen das heißt da haben wir einfach einen Raum geschaffen.

00:52:32: Mitte einer Initiative Open Saxony aus Dresden.

00:52:37: Anna auch viel mit Leuten von der Uni in Dresden gesprochen und haben da so ein Programm erarbeitet gemeinsam mit denen um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Möglichkeit zu liefern dass sie eben ihre.

00:52:50: Sorgen und Ängste dort artikulieren können und dass ihr auch ein bisschen ich sag mal Schützenhilfe kriegen so ein argumentationstraining und das wäre eben auch dort

00:53:01: gucken was ist denn an der Polemik der rechten dran wo es dann vielleicht ein Körnchen Wahrheit dabei aber wo muss man auch irgendwie ein bisschen.

00:53:09: Aufpassen und was weg schnibbeln, muss erhebliche Fantasie Leistung bringen um sich in Glashütte.

00:53:16: Existenziell bedroht zu fühlen das ist schon nötig oder weil es ist ich kann wenn ich bei ihnen arbeite verliere ich meinen Arbeitsplatz höchstwahrscheinlich nicht es wird kein.

00:53:25: AVI Margarita Flüchtling kommen und mir meinen Arbeitsplatz bei Ihnen streitig machen oder wegnehmen wie mich wird niemand zwingen Glashütte eine Burka zu tragen also das sind alles Phänomen die sind sehr weit weg von dem was sie bringen geschildert.

00:53:39: Genau aber das ist ja überall zu beobachten ich meine dort wo die meisten Menschen mit Migrationshintergrund Leben

00:53:46: gibt es am wenigsten Probleme und Ängste und Sorgen und dauert wo am wenigsten dieser Mensch oder wo wenig dieser Menschenleben sind Ängste besonders groß das heißt dass er einfach eine Frage von Kontakt und Erfahrung und und.

00:54:00: Ja also.

00:54:02: Ich denke wir müssen ja auch aufpassen also ich selbst stamme ja vom Bodensee und also aus Baden-Württemberg und ich erinnere mich noch gut dann den 70er 80er Jahren als ich Kind war

00:54:14: gab es dort auch noch eine ganze Menge erst NPD später gab es die Republikaner.

00:54:19: Das war auch immer wieder mal ein Thema vielleicht.

00:54:24: Er ist jetzt eben aus Deutschland dran und dann wir müssen da auch alle ein bisschen Geduld haben und auch wir Wessis wieder westdeutschen haben sicherlich in Ostdeutschland

00:54:34: teilweise unsensibel reagiert und agiert die letzten Jahre und Jahrzehnte und haben.

00:54:39: Bestimmte Dinge versäumt also dass die Menschen dort beispielsweise das Gefühl haben dass ihre Lebensleistung vor 89 heute keine Rolle mehr spielt und dass das da auch gewissermaßen Entwertung stattgefunden hat

00:54:52: und das einfach zu viel ist nicht mehr existiert von dem war was sie eben auch in guter Erinnerung haben auch wenn es eine Diktatur

00:54:58: war in der DDR damit sind wir sicherlich teilweise zu unsensibel umgegangen und das fällt uns jetzt auf die Füße auch in Form von der AFD

00:55:07: also dieses dieses wer hat diese AFD.

00:55:15: Dies wäre dieser Erfolg der AFD es sicherlich multikausal und dann wird uns noch ein paar Jahre beglücken ihren weiteren Mitarbeitern klar warum.

00:55:25: Leute oder dass Leute das so wahrnehmen können wie Sie es gerade gesagt haben also die die Frage

00:55:30: komm muss wird meine wunderschöne Uhr die ich hier habe viel von einem langsamen gebaut dass ich sehen das bewusst werden wenn er von dem Verkauf von Uhren in Sachsen an Sachsen würde nicht funktionieren das heißt dass wir verkaufen unsere Uhren in XL

00:55:48: Länder weltweit und ohne das Ausland wäre das natürlich ganz schwierig auch wenn wir

00:55:54: immer noch einen großen Teil unserer Uhren in Deutschland oder in DACH wie man so schön sagt also Deutschland Österreich und der Schweiz verkaufen so brauchen wir natürlich auch den Vertrieb in anderen Ländern der Erde.

00:56:08: Was ist das über was ist das aufregendste bewiesen ich ziehe ab seine sie sind schon jetzt ein Weilchen bei Nomos was ist das aufregend zu was ihnen bevorsteht bei.

00:56:17: Nomos weiterhin die Internationalisierung das ist einfach ein Prozess der uns begleitet und immer wieder neu weil du jetzt eigentlich wird also wir können ja

00:56:32: wenn sie sagen die Leute in in in den arabischen Staaten die die Leute in Osteuropa die Leute in USA die sollen es gibt diese diese unglaublich hochpreisige Mall in Miami North Beach.

00:56:45: Dann ist ja toll da würden Nummer suchen im großen Stil verkauft die wie macht man das dann ist man.

00:56:52: Die Welt soll noch aufmerksamer auf uns werden zu den.

00:57:04: Fachhändlern auf Veranda Sonne top down policy das heißt wir fangen bei dem besten Fachhändlern oben an und versuchen die von unserer Marke zu überzeugen und genauso machen wir das natürlich dann mit Journalisten und.

00:57:18: Da wir den Influenz an heute natürlich auch das heißt also.

00:57:23: Wir versuchen erstmal unsere Marke bekannt zu machen und dann in die Richtung Schaufenster zu bringen und über Schauspieler

00:57:31: der einen Hollywood-Star der nach Möglichkeit normus Drachenritter spielt der spielt das keine Rolle mehr weil ich verbinde gerade bei Uhren das immer mit mit Personen also James Bond Street trägt Omega ich vergessen für welche Uhrenmarke Dings Roger Federer da wo man das wird immer stark am personengebunden

00:57:49: weiß ich das gar nicht ob das Zufall Frank-Walter Steinmeier erwähnte reicht erstmal schön

00:57:59: nenne mir keine eigenen Angebote bestellen.

00:58:05: Wäre auch schön also Herr Charles wenn Sie uns hören.

00:58:11: Music.

00:58:19: Sie hörten den Podcast von Andy on der Online-Plattform des Rat für Formgebung.

00:58:24: Music.

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